St. Vincent

Für einen Tag bin ich alleine auf dem Schiff. Eine gute Gelegenheit für ein paar Wartungsarbeiten. Motor- und Getriebeöl wird kontrolliert, Schalt- und Gaszüge gefettet, Kühlwasserfilter gesäubert und das Rigg kontrolliert.

Am 11.1.2020 kommen Marianne und Gert an Bord, beide heftig erkältet. Das Frankfurter Wetter hat ihnen zugesetzt. Wir beschließen es langsam angehen zu lassen, zumal der Wind noch heftig mit Böen von bis zu 30 kn bläst. Der Hafen ist durch ein vorgelagertes Riff geschützt, was nicht verhindert dass die Wellen, die um die Südspitze von St. Vincent laufen, für heftig Schwell im Hafen sorgen. Ständig sind Stege und Boot in Bewegung und die beiden Ruckdämpfer, die in Heckleinen eingebunden sind, werden zerlegt.

Für den 14.1.2020 haben wir einen Ausflug gebucht. Wir besuchen zunächst einen der Drehorte des Films „Fluch der Karibik“ und baden in den Becken der im Regenwald gelegenen Dark View Falls. Nächster Programmpunkt: Der botanische Garten bei Kingstown. Wir heuern einen Führer an, der uns die Flora des Gartens zeigt. Immer wieder streut er deutsche Worte ein. Wir lernen die verschiedenen Bluuten (kein Schreibfehler) kennen und bestaunen explodierende Früchte (zum Glück explodieren sie nur Nachts). Den geplanten Besuch eines Forts tauschen wir gegen den Besuch eines Supermarktes ein. Leider ist Glen, unser Fahrer, eher wortkarg. Kein Vergleich mit Dexter von Greneda.

Genug im Hafen geschaukelt, wir wollen weitersegeln. Beim Ausklarieren gibt es Probleme. Es fehlen die Ausreisebelege der vorherigen Crew. Johanna sorgt in Frankfurt dafür, dass die entsprechenden Reisepässe mit den Ausreisestempeln abfotografiert und zugeschickt werden. Die Ermahnungen des Beamten lasse ich über mich ergehen, dann gibt es den ersehnten Stempel.

Jetzt müssen wir St. Vinvent innerhalb von 24 Stunden verlassen. Wir nutzen die Zeit für eine Übernachtung in der Cumberland Bay. Cas empfängt uns schon weit vor der Bucht. Für 20 EC$ hilft er uns beim Ankern und bringt eine Heckleine aus, die er an Land befestigt, die einzige mögliche Art hier festzumachen, denn die Wassertiefe nimmt vom Ufer aus schnell zu. Cas bringt uns später mit seinem Boot zu einem kleinen Strandrestaurant. Leckeres Essen, Rum Punch (handmade by The Shadow Edwards aka Captain Jack Spanner), sowie Live Karaoke eines Rasta man heben die Stimmung. Am nächsten Morgen verlassen wir St. Vinvent.