Von Willemstad nach London

Obwohl die Nordsee nicht mehr weit ist, müssen wir noch einige Schleusen und Brücken überwinden.
Die Volkeraksluizen liegt in Sichtweite von Willemstad. Sie hat zwei Kammern für die Berufsschifffahrt und zwei für Sportboote. Für diese beträgt die maximale Durchfahrtshöhe jedoch 19 Meter Plus. Über das Plus gibt es verschiedene Angaben. Da wir bis zu Antennenspitze 19,4 Meter benötigen, fragen wir per Funk an, ob wir durch die große Kammer fahren können. Kein Problem. Wir warten bis die Großen in der Schleuse sind und klemmen uns dahinter.

Im Volkerak können wir endlich mal wieder segeln. Bis zur Kramersluizen. Hier das gleiche Spiel, wir gehen durch die große Kammer.

Nach einer weiteren Schleusung kommen wir an der Schleuse in Veere an. Hier ist wieder eine Wartezeit von 2 Stunden angekündigt. Da es schon Abend ist gehen wir lieber in den engen, aber sehr gemütlichen Stadthafen von Veere und lassen es uns bei einem Abendessen in der Stadt gut gehen.

Am nächsten Morgen öffnet die Schleuse pünktlich zur angegebenen Zeit und wir beeilen uns, denn wir wollen uns in Middelburg dem „Blauwe Golf“ anschließen, einem Sportbootkonvoi, der uns zügig bis nach Vlissingen bringt. Eine letzte Schleuse und wir sind durch.

Wir fühlen uns irgendwie befreit und steuern Oostende an. Kurz vor dem Hafen kommt ein Schlauchboot längsseits. Die belgische Polizei bittet höflich, an Bord kommen zu dürfen. Zwei Personen steigen über und kontrollieren nicht nur Personalausweise und Schiffspapiere, sondern auch Rettungswesten und Feuerlöscher. Alles OK. Am späten Nachmittag legen wir im „Royal North Sea YC“ an.

Der nächste Schlag bringt uns nach Dunkerque. Kaum liegen wir im „Yacht Club de la Mer du Nord“ kommt die französische Polizei an Bord. Wieder werden die Schiffspapiere verlangt und die Reisepläne abgefragt. Der Feuerlöscher bleibt diesmal unbeachtet.

Wir planen die Überfahrt über den Englischen Kanal und bleiben einen Tag in Dunkerque, um ein günstiges Wetterfenster abzuwarten. Zudem wollen wir bei einlaufender Tide die Themse stromaufwärts segeln. Wir legen um 4:30 Uhr in Dunkerque ab, um 9:00 Uhr kommt Land in Sicht.
Es dauert aber noch mehrere Stunden, bis wir auch das nördliche Ufer der Themse ausmachen können. Wir kommen an bizarren Gebilden auf Stelzen vorbei, Beobachtungsstationen aus dem Zweiten Weltkrieg.
Gegen Abend erreichen wir Greenwich. Wir machen an dem kleinen Schwimmsteg des „Greenwich Y C“ fest. Das zugehörige Gebäude sowie das Gelände sind völlig menschenleer. Lediglich mit einem Bootseigner kommen wir ins Gespräch. Der Hafenmeister, der irgendwo in Südeuropa weilt, hat uns zuvor die Erlaubnis erteilt am Schwimmsteg festzumachen.

Bis zum Hafen „St Katharine Docks“ ist es nur ein Katzensprung. Wir liegen hier kaum 200m von der Tower Bridge entfernt, einfach großartig!